Reisen

 

 

„ Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen“

meinte schon Herr Goethe

Das Reisen fördert Kulturverständnis, erweitert den Horizont, lässt uns über den Tellerrand schauen, die Perspektiven wechseln und kreativ werden,

d.h. nicht, dass wir alles von anderen Kulturen übernehmen müssen aber es lehrt uns durch Kennenlernen dieser anderen Kulturen ein besseres Gefühl füreinander zu entwickeln. Es kann Missverständnisse ausräumen und Verständnis fördern. Z.B bedeutet in Indien ein bei uns verneinendes Kopfschütteln dort ein JA, um nur ein Beispiel zu nennen. Es gibt selbst Völker, die Farben anders definieren. Auch die lauten, auf uns hart wirkenden südländischen Sprachen verlieren ihre Aggressivität, wenn man sich über einen längeren Zeitraum in diesen Ländern bewegt und selbst jeder noch so dunkelhäutige Sarottimohr bekommt eine eigene Identität und man erkennt die Leute auch am nächsten Tag in einer anderen Stadt wieder. Im Übrigen geht es ihnen mit uns Bleichgesichtern genauso.

Jüngeren Menschen fällt es in unserer heutigen Zeit wahrscheinlich leichter, diese Toleranz aufzubringen, da viele Teenies gleich nach der Schule erst mal ein Auslandsjahr absolvieren und somit viel unvoreingenommener ins eigentliche Leben purzeln.

Jeder Jugendliche, der diese Möglichkeit hat, sollte sie auch nutzen. Es gibt 1000-ende von Alternativen, sich durchzuschlagen. Selbst wenn man aus schlichteren Verhältnissen stammt und keine Tante Gerda oder Onkel Otto mit großzügigen Gaben winken, hat man in jungen Jahren noch die Kraft, loszugehen, bevor das Leben einen mit seinen materialistischen Verlockungen in Fesseln legt.

Reisen bedeutet aber auch, Verantwortung für Mensch und Natur zu übernehmen. Man kann durchaus seine Trips mit sinnvollen Tätigkeiten, wie Hilfs- und Missionseinsätzen, Naturschutzprojekten, sportlichen Aktivitäten, Auslandsjob oder Sprachkursen kombinieren, um nur ein paar Möglichkeiten aufzuzählen. Sicher ist, dass man mit derartigen Aktivitäten sehr viel tiefer in andere Kulturen eintauchen kann und diese Reisen wesentlich nachhaltiger auf uns wirken als sich auf der allabendlichen Partymeile auf Malle die Birne zu zu dröhnen.

Auch sollte man sich überlegen ob man die Umstände im Reiseland besser akzeptiert oder versucht, unseren westlichen Standard zu kommunizieren. Man muss sich bei vermeintlicher Aufklärungsarbeit klar machen, dass man selber wieder verschwindet und die Leute dort möglicherweise im Chaos zurück lässt. Dies gilt vor Allem auch in islamisch geprägten Ländern mit eingeschränkten Frauenrechten. Ich selber bin sehr selbständig veranlagt, habe aber immer gesehen, dass ich auf meinen Reisen mich den dortigen Gewohnheiten angepasst habe, da es nicht in meiner Macht stand, die Verhältnisse zu ändern. Vielmehr habe ich mich bemüht, auch die Sichtweise des jeweiligen Landes zu verstehen und von  Ihnen zu lernen und bin damit immer sehr gut gefahren, was mir auch gerade bei meinen Individualreisen sehr hilfreich war.

Natürlich ist Reisen nicht alles aber der Gedanke an den nächsten schneeweißen Strand im türkisfarbenem Meer oder einen magenta – orangefarbenen Sonnenaufgang auf einem brodelnden Vulkan zu erleben, kann einen schon mal über schwierige Lebenssituationen hinweg beamen ohne im Alkohol versumpfen zu müssen.

Reisen erfordert aber auch Kondition und kann somit schon ein starker Motivationsfaktor für sportliche Aktivitäten sein, was wiederum Gesundheit und Libido stärkt. So lassen sich noch unzählige Gründe finden, es endlich zu tun. Damit ist nicht gemeint, in den nächsten Pauschalflieger zu steigen und sich im All inklusive Resort abkippen zu lassen sondern sich auf Land und Leute einzulassen und richtig abzutauchen in deren Kulturen. Deshalb ist es nicht verkehrt, ein bisschen Zeit in die Vorbereitungen zu investieren. – Was lange währt, wird gut.

Auf diesem Blog möchte ich einfach ein bisschen dazu beitragen, dieses Ziel auch ohne teure Reisebüros zu erreichen oder im billigen Massentourismus unter zu gehen.

Dies soll jedoch keine Abwertung der Reisebüros bedeuten. Ich weiß selber, wieviel Arbeit in solchen Recherchen steckt und genieße durchaus auch hin und wieder die Annehmlichkeit einer gebuchten Reise. Hier werden lediglich Alternativen beleuchtet und es werden sicher mehr junge Leute angesprochen, die auch das Abenteuer suchen und wo das liebe Geld noch eine größere Rolle spielt.

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